Max Müller
Last updated
28. Juli 2023

SEPA-Überweisungen: Gebühren, Dauer und Alternativen [2023]

SEPA-Überweisungen sind in der Europäischen Union gang und gäbe – jegliche Überweisungen innerhalb von Deutschland nutzen zum Beispiel das SEPA-System. Doch was ist das eigentlich, was macht sie besonders und welche Gebühren entstehen dabei?

In diesem Artikel erfährst du all das und zusätzlich, wie du eine SEPA-Überweisung ausführst. Wenn du also mehr über diese europäische Art der Überweisung wissen möchtest, dann lies weiter!

Was ist eine SEPA-Überweisung?

Die Abkürzung SEPA steht für Single Euro Payments Area, auf Deutsch meint man damit den Europäischen Zahlungsraum. Bereits 2014 wurde das System für Banken eingeführt, doch erst zum 1. Februar 2016 wurde es auch für Privatkunden Pflicht.

Hintergrund der Einführung war, dass der Zahlungsverkehr im Euro-Raum standardisiert werden sollte. Daraus ergaben sich folgende Vorteile:

  • Günstigere Überweisungen
  • Weniger Fehlerquote bei Überweisungen ins Ausland
  • Auslandsüberweisungen sind weniger kompliziert und besser für grenzüberschreitenden Handel
  • Gemeinsamer Rechtsrahmen für bargeldlose Zahlungen in Europa
  • Schaffung eines übernationalen, einheitlichen Zahlungssystems

SEPA-Überweisungen kannst du bei EUR-Zahlungen in alle 36 Teilnehmerländer verwenden. Bei Überweisungen in Fremdwährungen wird noch das nationale System genutzt.

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Kosten einer SEPA-Überweisung

Wenn du eine SEPA-Überweisung tätigst, sind die Gebühren dabei innerhalb des ganzen Europäischen Zahlungsraums gleich. Es ist also egal, ob du Geld innerhalb Deutschlands überweist oder beispielsweise nach Frankreich oder in die Schweiz.

Bei vielen Konten sind Überweisungen inklusive, manche berechnen eine Gebühr pro Überweisung oder stellen ein monatliches Kontingent an kostenlosen Überweisungen zur Verfügung.

Falls die Überweisung Geld kostet, dann sind es üblicherweise zwischen 0,10 und 0,35 EUR pro Transaktion. Echtzeitüberweisungen können mehr kosten.

Alternativen zu SEPA?

SEPA ist im europäischen Raum alternativlos. Es gibt allerdings auch lokale Zahlungssysteme in Ländern, die den Euro nicht nutzen. So bekommst du in England etwa eine Account Number und einen Sort Code (ähnlich wie Kontonummer und Bankleitzahl).

Global betrachtet gibt es allerdings das SWIFT-Netzwerk, welches von mehr als 11.000 Banken in ziemlich allen Ländern der Welt verwendet wird. Bei einer SWIFT-Überweisung wird üblicherweise die lokale Kontonummer des Landes verwendet (in DE ist es die IBAN) und eine BIC, Bank Identifier Code.

SWIFT ist dabei ein Nachrichtennetzwerk. Über das SWIFT-Netzwerk übersenden die Banken die Informationen für Überweisungen oder erhalten sie, um anschließend das Geld auf den jeweiligen Konten gutzuschreiben.

SWIFT vs. SEPA: Was ist der Unterschied?

Hier nun eine Erklärung für die Unterschiede zwischen SWIFT und SEPA:

  • SWIFT wird über die Grenzen des SEPA-Raums hinaus verwendetWährend SEPA-Zahlungen nur innerhalb des Europäischen Zahlungsraums mit den 36 Teilnehmerstaaten verwendet werden, können SWIFT-Zahlungen weltweit versendet werden.
  • SWIFT-Überweisungen sind in Fremdwährungen möglichSEPA-Zahlungen sind nur für Zahlungen in EUR ausgelegt. Möchtest du eine Überweisung in einer anderen Währung senden, musst du auf SWIFT zurückgreifen und kannst damit die Fremdwährung überweisen.
  • SWIFT-Überweisungen dauern längerInnerhalb des SEPA-Raums sind die Zahlungszeiträume von der EU vorgegeben und für Onlineüberweisungen darf es höchstens einen Tag dauern, bis sie beim Empfänger gutgeschrieben werden. Bei SWIFT-Zahlungen gibt es hingegen keine Richtlinien und so können Überweisungen mehrere Tage unterwegs sein.
  • SWIFT-Zahlungen sind teurer als SEPA-ZahlungenDa SEPA-Zahlungen einem gleichen Standard folgen und die Gebührenreduktion eines der Ziele zur Einführung waren, sind sie um einiges günstiger als SWIFT-Zahlungen. Letztere bedeuten für die Banken mehr Aufwand.

Heutzutage gibt es allerdings Geldtransferdienstleister, die eine Alternative zu den teuren SWIFT-Gebühren für Auslandsüberweisungen der Banken darstellen. Einige der Anbieter in Deutschland sind OFX und Wise.

Diese Anbieter nutzen ihr eigenes Netzwerk an lokalen Konten, wodurch sie Kosten sparen können, da die Transaktion im Hintergrund lokal abgewickelt wird, statt das Geld tatsächlich ins Ausland zu senden.

–> Wise vs. Bank Auslandsüberweisung: Wer ist besser?

Nachfolgend ein Vergleich der Gebühren für eine Auslandsüberweisung von 5000 EUR in USD mit den beiden Anbietern Wise und OFX sowie bekannten Banken in Deutschland.

BankÜberweisungsgebührenBetrag beim Empfänger
DKB12,50 EUR5326,65 USD
Sparkasse KölnBonn 12,50 EUR5327,65 USD
Deutsche Bank11,55 EUR5316,19 USD
Wise28,34 EUR5343,54 USD
OFX0,00 EUR5291,50 USD

*Wechselkurs und Gebühren korrekt am 1.6.23

Wise ist in diesem Vergleich von den reinen Gebühren nicht der günstigste, allerdings kommt der höchste Betrag beim Empfänger an. Das liegt daran, dass Banken in der Regel einen Aufschlag auf den Wechselkurs anwenden, du bei Wise jedoch den Devisenmittelkurs erhältst.

Somit ist Wise bei diesem Vergleich die beste Wahl. Zudem kommen die Überweisungen mit Wise normalerweise schneller an als bei traditionellen Banken, da Wise auf sein lokalen Zahlungsnetzwerk zurückgreift.

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Wie lange dauern SEPA-Überweisungen?

Wie lange eine SEPA-Überweisung dauern darf, ist von der EU klar definiert. Die BaFin schildert die Fristen wie folgt:

  • 1 Geschäftstag für Überweisungen in Euro innerhalb des EWR (Onlineüberweisung)
  • 2 Geschäftstage für Überweisungen in EUR im EWR, die beleghaft aufgegeben werden (Überweisung mit Überweisungsschein)

Wichtig ist auch, den Cut-off-Zeitpunkt zu beachten, also der Zeitpunkt, bis zu dem Überweisungen bei der Bank eingegangen sein müssen, um am selben Tag bearbeitet zu werden. Häufig ist es zwischen 17 und 20 Uhr.

Was ist das Limit für SEPA-Zahlungen?

Ein Limit für SEPA-Zahlungen existiert nicht wirklich. Zwar ist der Höchstbetrag auf 999.999.999 EUR festgesetzt, doch die Wahrscheinlichkeit, dass du fast eine Milliarde EUR in einer Zahlung überweisen möchtest, ist gering.

Für Echtzeitüberweisungen gilt hingegen ein Limit von 100.000 EUR pro Überweisung.

Beachten solltest du auch die Meldepflicht der Bundesbank bei Auslandsüberweisungen über 12.500 EUR. Mehr dazu erfährst du hier.

Wie tätige ich eine SEPA-Überweisung?

SEPA-Überweisungen kannst du auf unterschiedliche Weise tätigen: am Schalter in der Bank, mit Überweisungsscheinen oder einfach im Onlinebanking. Am günstigsten sind die Überweisungen meistens über das eigene Onlinebanking der Bank.

Wie tätige ich eine SEPA-Überweisung online?

Wenn du eine SEPA-Überweisung online in Auftrag geben möchtest, musst du nur der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung folgen:

  1. Logge dich in dein Onlinebanking ein
  2. Erstelle eine neue Überweisung
  3. Gib den Namen, den Betrag, die IBAN und BIC des Empfängers an (manchmal wird die BIC automatisch eingetragen)
  4. Kontrolliere alle Daten und bestätige die Überweisung mit einem TAN
  5. Die Überweisung ist nun getätigt und wird innerhalb von einem Werktag beim Empfänger gutgeschrieben

Welche Länder sind Teil des SEPA-Raums?

Die 36 SEPA-Teilnehmerländer setzen sich wie folgt zusammen:

LandKürzelIBAN-Länge
AndorraAD24
BelgienBE16
BulgarienBG22
DänemarkDK18
DeutschlandDE22
EstlandEE20
FinnlandFI18
FrankreichFR27
GriechenlandGR27
GroßbritannienGB22
IrlandIE22
IslandIS26
ItalienIT27
KroatienHR21
LettlandLV21
LiechtensteinLI21
LitauenLT20
LuxemburgLU20
MaltaMT31
MonacoMC27
NiederlandeNL18
NorwegenNO15
ÖsterreichAT20
PolenPL28
PortugalPT25
RumänienRO24
San MarinoSM27
SchwedenSE24
SchweizCH21
SlowakeiSK24
SlowenienSI19
SpanienES24
Tschechische RepublikCZ24
UngarnHU28
Staat VatikanstadtVA22
ZypernCY28

Sind SEPA-Überweisungen sicher?

SEPA-Überweisungen sind sehr sicher, denn sie folgen einem standardisierten System und werden von Banken genutzt, welche von den jeweiligen Finanzbehörden reguliert werden. Die Prüfziffer in der IBAN nach dem Ländercode verhindert außerdem, dass das Geld an eine falsche Person gesendet wird.

Wichtig ist jedoch, dass du keine Transaktionen mit der TAN bestätigst, die du nicht in Auftrag gegeben hast. Auch ein sicheres Passwort sollte beim Onlinebanking verwendet werden.

Vor- und Nachteile von SEPA-Überweisungen

Hier einige Vor- und Nachteile des SEPA-Netzwerks, welches zu großen Teilen für Zahlungen in Europa verwendet wird.

Vorteile

  • Schnelle Überweisungen möglich
  • Geringe Gebühren
  • Einheitliche Daten benötigt (Name, IBAN, BIC)

    Nachteile

  • Nur Zahlungen in EUR möglich
  • Nicht für weltweite Überweisungen verwendbar

Das Urteil: Macht es Sinn, mit SEPA Geld zu versenden?

SEPA-Überweisungen sind definitiv eine gute Sache. Sie ermöglichen günstige und schnelle Überweisungen innerhalb der EU und einigen anderen Staaten. Die Überweisungsdauer ist überdies gesetzlich geregelt, sodass längere Zeiten unüblich sind.

Zudem musst du dich nicht jedes Mal in das Zahlungsnetzwerk des jeweiligen Landes einlesen, sondern kannst SEPA-weit IBAN und BIC für Überweisungen verwenden.

Fazit

Seit der Verpflichtung der SEPA-Zahlungen sind Zahlungen im Europäischen Zahlungsraum günstig bzw. häufig kostenfrei und innerhalb kürzester Zeit beim Empfänger. Auch für Privatkunden ist es nun unkomplizierter, Geld ins Ausland zu versenden.

Allerdings eignen sich SEPA-Zahlungen nur für EUR-Überweisungen in einer beschränkten Region. Für weltweite Zahlungen oder in Fremdwährungen benötigst du das SWIFT-Netzwerk oder eine günstigere und schnellere Alternative wie Wise oder OFX.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen einer SWIFT-Überweisung und einer SEPA-Überweisung?

Die SWIFT-Überweisung kann weltweit in verschiedenen Währungen genutzt werden und dabei wird eine Nachricht zwischen den Banken übermittelt. Bei einer SEPA-Überweisung hingegen kannst du nur Euro überweisen im Europäischen Zahlungsraum.

Wie tätige ich eine SEPA-Überweisung?

Eine SEPA-Überweisung kannst du am Bankschalter tätigen oder mit einem Überweisungsträger sowie übers Onlinebanking.

Was sind die Gebühren für SEPA-Überweisungen?

SEPA-Überweisungen sind bei vielen Konten kostenlos. Ansonsten kosten sie häufig zwischen 0,10 und 0,35 EUR pro Überweisung.